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Der annotierte Narrenschiff-Druck von 1497 in der KUB Freiburg – ein Zeugnis des humanistischen Gelehrtenwitzes

 

Sebastian Brant, dessen Todesjahr sich 2021 zum 500. Mal gejährt hat, war einer der bekanntesten und am meisten bewunderten humanistischen Gelehrten seiner Zeit. Sein «Narrenschiff» erschien 1494 in Basel und machte den damals schon renommierten Juristen zum gefeierten humanistischen Literaten.

Bereits 1497 erschien dessen lateinische Übersetzung, die Jakob Locher im Einvernehmen mit Sebastian Brant erarbeitete, im Druck, womit das Werk dem gelehrten Publikum Europas leichter zugänglich wurde. Von dieser lateinischen Ausgabe, der «Stultifera navis», besitzt die Kantons- und Universitätsbibliothek aus den Beständen der ehemaligen Kapuzinerbibliothek ein Exemplar, in welchem noch an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert an zahlreichen Stellen handschriftlich einzelne Narren mit Freiburger Bürgern identifiziert worden sind – die Mitglieder der Freiburger Gesellschaft werden damit zu Passagieren des «Narrenschiffes», die Freiburger Elite damit zugleich ihrerseits zum Abbild jener stilisierten Gesellschaft, die das «Narrenschiff» als Abbild der Welt darstellen soll. Der Vortrag will dieses spannende Zeugnis der humanistischen Gelehrtenkultur in Freiburg näher beleuchten.

 Holzschnitt aus der Inkunabel von 1497: Navis stultorum - Das Narrenschiff

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der öffentliche Vortrag findet statt am Dienstag, 15. Februar 2022 um 19.30 Uhr

Franziskanerkloster, Murtengasse 8, Freiburg (Gewölbesäle)
Eintritt frei. Es gilt das COVID-Zertifikat 2 G (Geimpfte und Genesene) und Maskenpflicht.