Senslerdeutsch – gestern, heute, morgen 

Der höchstalemannische Senslerdialekt trägt viele Sensler Eigenheiten in sich. Er steht im Mittelpunkt des Vortrags im Franziskanerkloster.
Der traditionell ländliche und katholische Sensebezirk war lange eine geografische und soziokulturelle Insel zwischen Französisch/Patois und den reformierten Bernern und Murtenbietern. Hier haben sich viele archaische Sprachformen länger erhalten als im offenen Mittelland. Er ähnelt da Schweizer Bergdialekten.

Seit den 1960er-Jahren wandelt sich dieses Gebiet sozioökonomisch stark – und damit auch die Sprache seiner Leute. Diese muss ja den Alltag der Senslerinnen und Sensler abbilden können. Das ist eine gute Nachricht, weil Senslerdeutsch nicht im Museum versauert. Es ist aber auch eine schlechte Nachricht für alle, die an alten Wörtern und Wendungen hängen.
Dazu kommt: Viele Sensler sind Anpasser. Trotz Dialektstolz daheim werden sprachliche Besonderheiten ausserhalb der Heimregion gern abgelegt. So ist Senslerdeutsch in der Schweiz relativ wenig bekannt. Was hat dies alles für Auswirkungen auf die Zukunft des Dialekts? Gibt es Senslerdeutsch überhaupt noch in 50 Jahren?

Christian Schmutz hat sich als Erarbeiter des Senslerdeutschen Wörterbuchs, als Dialektexperte bei Radio SRF und mit zahlreichen Projekten rund um die Sensler Sprache, Kultur und Volkskunde einen Namen gemacht. Er tritt als Slämsler (Slam-Sensler) mit senslerdeutschen Sprachspielereien auf die Bühne. Der Vortrag kombiniert diese Vielfalt.

 Foto © Charles Ellena

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der öffentliche Vortrag findet statt am Dienstag, 3. Mai 2022 um 19.30 Uhr

Franziskanerkloster, Murtengasse 8, Freiburg (Gewölbesäle)
Eintritt frei.